Ein ehemaliges Braunkohlerevier erkundet
Sonntag, 22. Oktober 2023
   Eine 11-köpfige Wanderschar des Eifelvereins Sinzig begab sich unter Führung von Konrad Waßmann in die Ville, einem Höhenzug westlich von Köln.
   Dass es sich bei der dort gelegenen Ville-Seenplatte um einen ehemaligen Braunkohletagebau handelt, ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Wo früher Braunkohle abgebaut wurde, ist im Laufe der Jahre eine natürlich anmutende Rekultivierungslandschaft entstanden. Eingebettet zwischen den Städten Brühl, Erftstadt und Kerpen, wurde hier im 19. und 20. Jahrhundert Braunkohle in verschiedenen Tagebau-Gruben gewonnen. Nach der naturnahen Rekultivierung hat sich dort auf einer Fläche von fast 75 km² ein artenreicher Lebensraum für Tiere und Pflanzen entwickelt. Dieses Gebiet ist bestens geeignet zum Wandern, vereint es doch Wald und Gewässer in idealer Weise.


   Davon konnten sich die Sinziger Wanderfreunde ausgiebig auf einer 16 km langen Wanderung überzeugen. Einige der Seen mit umgebenden Wäldern stehen unter Naturschutz. Sie boten der Gruppe Gelegenheit, die Natur in Ruhe zu genießen. An anderen Seen ist das Baden erlaubt. Manche Gewässer bieten sogar die Möglichkeit Wasserski zu fahren oder zu segeln. Nachdem zuerst die ruhigeren Seen umwandert waren, wandte sich die Gruppe später dem Bleibtreusee und dem Liblarer See zu. Selbst so spät im Jahr war die Wassersportsaison noch nicht beendet. Einige unerschrockene Schwimmer in Neoprenanzügen sowie mutige Wasserskifahrer gingen trotz der überschaubaren Temperaturen ihrem Freizeitspaß nach. Die Wandergruppe fühlte sich jedoch an Land sicherer und konnte in erholsamer Ruhe dem Wanderhobby frönen.
   Nach einem letzten Blick auf den Liblarer See war der Parkplatz bald wieder erreicht und die Wanderinnen und Wanderer machten sich auf den Heimweg. Sie waren sich einig: so macht Braunkohleabbau Spaß.