Auf den Spuren der Linzer Basaltgeschichte
Sonntag, 3. Oktober 2021
Unterwegs auf der „Linzer Basaltschleife“

Regen und Sturm - selbst diese Wetterprognose schreckte 10 Wanderbegeisterte nicht davon ab, die „Linzer Basaltschleife“ in Begleitung von Ingelore Drever zu erkunden. Wie der Name vermuten lässt und die Info-Tafeln entlang des Weges bestätigen, stand bei dieser Rundwanderung neben dem Naturerlebnis die Geschichte des Linzer Basalts im Fokus.

   Schon im Mittelalter war dieses vulkanische Gestein von großer Bedeutung. Für den Bau der Stadtmauer und der imposanten noch erhaltenen Stadttore wurden Basaltsteine verwendet.
   Anfang des 19. Jahrhunderts fiel der Rheinzoll weg und zu allem Übel vernichtete die Reblaus 1880 den Weinanbau - die Linzer Bürger verarmten. Reich waren jedoch die Basaltvorkommen der Region. Eine unvergleichlich große Nachfrage der Holländer nach Säulen-Basalt, der zur Landgewinnung und Küstenbefestigung besonders geeignet war und günstig auf dem Wasserweg transportiert werden konnte, brachte den ersehnten Aufschwung. Niederländische Kaufleute und deutsche Steinbruchbesitzer gründeten 1888 die Basalt-AG, die mit hunderten von Arbeitsplätzen, bis in die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts, den Lebensunterhalt vieler Menschen sicherte.
   Heute sind die Basaltvorkommen rund um Linz weitgehend erschöpft doch ihre Spuren konnte die Wandergruppe auf der Basaltschleife immer wieder entdecken.
   Gestartet wurde mitten in der schmucken Linzer Altstadt. Stetig aufwärts ging es zum Gipfelkreuz des Kaiserbergs. Die „schönste Linzer Aussicht“ präsentierte sich recht stürmisch doch mit einem herrlichen Weitblick auf den Rhein, die Ahrmündung und die umgebenden Höhenzüge von Eifel und Siebengebirge. Sehr abwechslungsreich, teils identisch mit dem Rheinsteig, gestaltete sich der weitere Weg. In kleinen und größeren Windungen, entlang eines sanft plätschernden Bächleins, vorbei an kleinen Weihern, durch Waldpassagen, über Wiesen und Felder führte er zum Ronigerhof. Umringt von neugierigen Schafen und schnatternden Gänsen wurden die Rucksäcke ausgepackt und eine willkommene Pause eingelegt. Mit neuem Schwung erreichte die kleine Schar den netten Ort Dattenberg. Der Schwarze See, ein ehemaliger Steinbruch, wurde passiert und von der Basaltkuppe „Koppe Kreuz“ noch einmal ein Traumblick auf Leubsdorf und das Rheintal genossen.
   Auf dem Linzer Burgplatz ließ man diesen abwechslungsreichen Wandertag bei Kaffee und Kuchen gesellig ausklingen.
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