Von der Mosel nach Münstermaifeld
18. November 2018

   Lehmen, die älteste Weinbaugemeinde der Untermosel war Ausgangspunkt einer Sonntagswanderung des Eifelvereins Sinzig, geführt von Wilfried Arenz.
  Der Herbst zeigte noch einmal sein freundliches Gesicht und der stete Aufstieg vom Moselufer auf die Höhen des Maifeldes ließ die Minusgrade vergessen. Weit fiel der Blick über die fruchtbaren Felder der Hochebene, die wie ein Flickenteppich die sanft gewellten Hügel bedecken. Schon von weitem erblickten die Eifelfreunde an diesem sonnenverwöhnten Tag das Städtchen Münstermaifeld, Zwischenziel der Gruppe und Mittelpunkt dieser ländlichen Region.
  Wie eine trutzige Burg überragt der ungewöhnliche Doppelturm der Stiftskirche den historischen Ortskern. Dieser imposante Sakralbau aus dem 12./13. Jahrhundert bot den Wanderfreunden Gelegenheit zum Innehalten und Bewundern seiner Schätze. Überraschend weit zeigt sich der Innenraum dieser prächtigen Kirche. Der Antwerpener Goldaltar, ein Meisterwerk der Schnitzkunst aus dem 16. Jahrhundert beherrscht den Chor des Gotteshauses. Sehenswert ist auch die Darstellung der Grablegung mit sieben überlebensgroßen Figuren aus Tuffstein, entstanden um 1500, im nördlichen Seitenschiff. Die bei einer Renovierung freigelegten Fresken (13./15 Jh.), darunter ein 8 m hoher Christophorus, ebenso wie die "Schöne Madonna mit Rose" an einem Vierungspfeiler fanden Beachtung. Ein Schmuckstück ist auch die 1722 erbaute barocke Orgel. Sie soll das Erstlingswerk des aus dem Hunsrück stammenden Orgelbaumeisters Johann Michael Stumm sein.
  Kulturgesättigt stand bei den Wanderfreunden nunmehr das leibliche Wohl im Fokus. Eine ausgiebige Einkehr ließ keinen Wunsch offen und mit neuem Elan wurde der Weg durch das idyllische Schrumpftal fortgesetzt. Mühlen prägen dieses enge, von Wasser, Wald und Wiesen umgebene Tal. Einst waren es fünfzehn, heute nur noch einige liebevoll renovierte Anwesen, die auf Infotafeln von ihrer bewegten Vergangenheit erzählen.
  Mit Rückblick auf einen schönen Tag, in dem Natur, Kultur und Geselligkeit zu einem gelungenen Erlebnis verschmolzen, traten die Wanderfreunde höchst zufrieden die Heimfahrt an.

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