Frohe Fahrt hinauf - mit der Kasbachtalbahn
Sonntag, 28. Mai 2017

Diese Bahn, im Volksmund auch der "rote Brummer" genannt, bestiegen am letzten Maisonntagmorgen in Linz 20 gut gelaunte Wanderer vom Eifelverein Sinzig. Erst zuckelte der Schienenbus durch das Randgebiet der "Bunten Stadt am Rhein" bis nach Kasbach, wo er mit 5,7% Steigung auf einer der steilsten Strecken Deutschlands durch den Wald hoch nach Kalenborn fuhr. Seit 1912 gibt es die Bahn, damals als "Preußische Staatseisenbahn", und ihr Zweck war die Abfuhr von Basalt und Eisenerz aus den zahlreichen Steinbrüchen und Erzgruben der Linzer Höhen bis nach Flammersfeld im Westerwald.
  Doch das ist Vergangenheit. 1995 wurde der Güterverkehr eingestellt und seit 1996 werden im Reststück Linz - Kalenborn durch die private Eifelbahn Verkehrsgesellschaft nur noch Ausflügler befördert.
  In Kalenborn angekommen, wanderte die Gruppe unter Führung von Hildegard Frey mit Ziel der Alten Brauerei zurück. Die Bedenken wegen der plötzlich eingetretenen Hochsommerhitze erwiesen sich als unbegründet, da die Strecke durch den Wald und entlang des munter dahinplätschernden Kasbaches führte; vorbei an Basaltbrocken, steilen Felswänden, über eine idyllisch anmutende Holzbrücke, durch eine erhaben wirkende Buchenallee, deren Kronen nur zu erahnen waren und deren Lichtung weiter den Weg wies.



  In der Brauerei Steffens wurden die hungrigen Mäuler schon erwartet und alle waren froh, dass im Biergarten unter Schatten spendenden Schirmen und Bäumen Plätze reserviert waren. Nach der Mittagsrast, besonders vom Apfelstrudel mit Vanillesoße wurde geschwärmt, ging es weiter über den Waldweg nach Kasbach und von dort über den Rheinsteig nach Ockenfels, wo man hinter der verfallenen Villa den Eindruck haben konnte, als ströme der Rhein breit auf einen zu. Oberhalb von Linz, alle Anstiege waren bezwungen, war kurz Gelegenheit, sich am schönsten Ausblick des Tages zu erfreuen: an der Erpeler Ley, dem unter uns strömenden Rhein, an der Apollinariskirche, geradeaus am Turm des Bad Bodendorfer Soldatenfriedhofs und links natürlich an St. Peter in Sinzig. Da drängten zwei Wetterkundige mit besorgtem Blick zum bläulichen Wolkengebräu zum Weitergehen, denn es waren Gewitter gemeldet. Die Wandergruppe war gut beraten, dem Drängen zu folgen, denn in Linz wartete die Fähre und alle kamen noch trockenen Fußes bis zum Parkplatz, wo sie sich vor Regen und Gewitter in die Autos retten konnten. Alles hat gepasst - es war ein guter Tag.

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