Fesselnde Wandertour auf den Rheinhöhen
Samstag, 11. Juni 2016
Der Eifelverein Sinzig war von Koblenz nach Rhens unterwegs

Überwiegend über die Höhen begleitete Wanderführer Guido Reckhaus vom Sinziger Eifelverein eine Gruppe von zehn Wanderinnen und Wanderern, die die Wege und Pfade zwischen der Moselmetropole Koblenz und dem Wein- und Fachwerkort Rhens erkunden wollten.
  Viel erlebt und gesehen haben die Eifelfreunde unterwegs: Gleich zu Beginn in Koblenz wurde Fort Konstantin passiert, wo der Wanderführer Interessantes über diese historische Festung zu erzählen wusste. Bald darauf wurde der Ortsteil Kartause durchwandert, dessen Name auf das einst dort befindliche Kartäuserkloster zurückgeht. Vom anschließenden Moselhöhenweg genoss die Gruppe Fernblicke weit über die Mosel hinaus auf Metternich und Güls und die fernen Eifelberge. Auf dem Kühkopfgipfel, der nach steilem Anstieg erreicht wurde, gönnten sich die Tourengänger eine Mittagsrast. Atemberaubende Fernblicke eröffneten sich von dort, wobei den Wanderern auffiel, dass der Rhein gen Norden einen enormen Bogen macht. Zu sehen waren unter anderem der Kühlturm des Kernkraftwerkes Mülheim-Kärlich, die Festung Ehrenbreitstein, Vallendar sowie die Koblenzer Brücken mit dem Deutschen Eck am Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Nicht genug mit diesem herrlichen Ausblick: Als nach einer Weile die Augustahöhe erklommen war, erspähte man von dort die Burg Lahneck und den Allerheiligenberg bei Lahnstein; ebenfalls leuchtete die Marksburg bei Braubach mit ihrer weißen Fassade in der Sonne. Die kleine Schar folgte weiter dem Rheinhöhenweg und besichtigte die teilweise restaurierten Ausgrabungen eines Merkurtempels. Dieser lag vor rund 1800 Jahren an einer damals vielbereisten, wichtigen Römerstraße und lud zur Andacht ein, so wie es in moderner Zeit Autobahnkapellen gibt. Merkur war der Gott der Kaufleute und Reisenden, der Götterbote, aber auch der Gott der Diebe.


  Auf dem letzten Teilstück der Tour folgte die Gruppe dem Rheinburgenweg und dem Traumpfad Wolfsdelle, der sie nach Rhens führte. Dort steht der berühmte Königsstuhl, wo gerade ein hübsches, junges Brautpaar fotografiert wurde. Es bringt ja bekanntlich Glück, wenn man ein Brautpaar sieht. Und Glück mit der schönen Strecke und dem freundlichen Wetter hatte die Wandergruppe allzumal. Große historische Bedeutung hatte der Königsstuhl - ein zweistöckiger Achteckbau in Form eines überdimensionalen Thrones - im Mittelalter. Hier verhandelten die Kurfürsten im Mittelalter, wer zum König des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation gewählt werden sollte. Er ist Teil des UNESCO-Welterbes. In Rhens wurden auch die gut erhaltenen Fachwerkhäuser bewundert und zum Schluss ein kleiner Umtrunk genommen, ehe die Bahn die Eifelfreunde wieder nach Sinzig brachte.
  Bei gutem Wetter auf solch einem abwechslungs- und erlebnisreichen Weg zu wandern, war eine große Freude, dementsprechend gut war die Stimmung an diesem Tag in der Gruppe. Wer die Tour nachwandern will: sie ist rund 22 Kilometer lang und hat diverse Steigungen. Besser aber ist es noch, mit dem Eifelverein Sinzig zu wandern, der wöchentlich drei vielseitige Touren auf dem Programm hat. Da ist für jeden etwas dabei.