Auf dem Rheingoldbogen bei Rhens unterwegs
Sonntag, 20. März 2016
Der Eifelverein Sinzig erwanderte eine Traumpfad-Schleife

Wie flexibel der Sinziger Eifelverein ist, bewies Wanderführer Wilfried Arenz, der kurzfristig die Sonntagswanderung vom Waldschluchtensteig in der Eifel wegen Unpassierbarkeit dieses Weges auf den Traumpfad "Rheingoldbogen" verlegt hatte, und diese neue Strecke ein paar Tage vorher mit Ehefrau Traudel erkundet hatte. So konnten sich auch die 26 Wanderinnen und Wanderer am Sonntag auf eine schöne, gut vorbereitete Tour freuen. Nach der Anreise in Pkw-Fahrgemeinschaften startete die Wanderung im Rheinort Brey bei Rhens unweit von Boppard. Erst marschierten die Eifelfreunde ein Stück durch einen Wald, dann erregte eine Sehenswürdigkeit die Aufmerksamkeit der Gruppe: Relikte einer Römischen Wasserleitung, fast 2000 Jahre alt, sind hier zu besichtigen. Der Aquädukttunnel ist auf einigen hundert Metern erhalten. An einigen Stellen kann man einen Blick in das Kanalsystem werfen, eine kurze Strecke ist begehbar.
  In einer Schutzhütte gönnte sich die gut gelaunte Schar nach einigen Wanderkilometern eine Rast. Allerlei Leckeres wurde aus den Rucksäcken hervorgezaubert und verspeist. Frisch gestärkt ging es nun bergan. Auf halber Höhe war ein traumhafter Blick ins Rheintal und zur Marksburg auf der anderen Seite des Rheins bei Braubach zu erleben. Herrlich breitete sich zu Füßen der Tourengänger die Landschaft aus.
  Wieder ging es durch Wald, bis Kloster Jakobsberg auf dem Bergrücken erreicht war. Im ehemaligen Kloster befindet sich heute ein Hotel- und Golfresort der gehobenen Kategorie. Das Anwesen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Hier war von 1643 bis 1773 ein Jesuiten-Kloster, aber schon davor lebten hier seit 1157 Augustinerinnen in einem Kloster zusammen, das auf eine Gründung durch Kaiser Friedrich Barbarossa zurückgeht. Auch der Deutsche Orden war vorübergehend dort. Nach der Zerstörung durch die französische Revolutionsarmee Ende des 18. Jahrhunderts wurde dort jahrelang nur Landwirtschaft betrieben, bis nach umfangreichen Umbaumaßnahmen der Klosterruinen 1964 dort ein Hotel eröffnet wurde, dem seit 1994 ein Golfplatz angeschlossen ist.
  Nach einem weiteren Stück des Weges ergab sich wieder ein grandioser Ausblick auf das Rheintal. Nun durchwanderten die Eifelfreunde die Weinhänge der Lage "Bopparder Hamm", begleitet von der Aussicht auf die berühmte Rheinschleife. Nicht umsonst ist dieser Landstrich mit seiner Kultur und der einzigartigen Landschaft ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
  Kurz vor Ende der Tour lud noch eine Muttergotteskapelle zum Verweilen ein. Anwohner pflegen dieses Kleinod liebevoll, das auch Ziel von Wallfahrern ist.
  Schließlich wurde der Ausgangspunkt der Traumschleife wieder erreicht. Bei der anschließenden geselligen Einkehr in Spay war viel Lob für die abwechslungsreiche Strecke und die gute und sichere Wanderführung zu hören. Wieder einmal hatte sich gezeigt, dass man einen schönen Wandertag erleben kann, auch wenn der Himmel teilweise bedeckt ist, was auch die gute Wanderbeteiligung unterstrich.
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