Auf den Spuren der Steinmetze
Sonntag, 25. Oktober 2015
Der Eifelverein Sinzig gestaltete Rundtour in der Tuffsteinregion

Wie groß ist das Interesse an heimatkundlichen Wandertouren, die gleichzeitig ein intensives Naturerlebnis bieten? Außergewöhnlich! Das bewies die starke Beteiligung von 34 Wanderinnen und Wanderern an einer Sonntagstour, die Wanderführer Wilfried Arenz vom Sinziger Eifelverein leitete.
  In Fahrgemeinschaften fuhr die große Gruppe mit Privat-Pkws nach Engeln. Geparkt wurde am Engelner Bahnhof, dem Endpunkt der Brohltalbahn "Vulkanexpress". Von dort führte Wilfried Arenz die Wanderfreunde auf dem Geopfad "Tuffsteinweg" Richtung Weibern. Nach einer Weile wurde in dem schmucken Eifelort das sogenannte "Tuffsteinschaufenster" erreicht, einer Anlage mit vielen kunstfertigen Steinmetzarbeiten und einem historischen Steinbruchkran. Der vulkanische Tuff wird um Weibern bereits seit der Römerzeit gefördert und als Mauerstein, für Grabmale und die Steinbildhauerei verwendet. Der Xantener Dom beispielsweise besteht aus diesem Material.
  Vorbei ging es dann am Steinsägehaus, einem ehemaligen Steinmetzbetrieb, wo der Stein mit einer großen Säge gesägt wurde, die noch immer funktionsfähig ist. Kurz darauf wanderten die Tourengänger zu einem etwas höher gelegenen ehemaligen Steinbruch, wo sich Tuffstein befand. Eine Info-Tafel erklärt ausführlich die Vorgänge. In Weibern wird auch heute noch Tuff von einem großen, modernen Fachbetrieb abgebaut.
  Nun erstieg die Gruppe den Riedener Berg, vorbei am Weiberner Windpark mit mehreren Windrädern. Schließlich führte der Pfad am Waldrand entlang über Wiesen und Felder. Auf einer Anhöhe waren fleißige Helfer dabei, ein stabiles Gerüst für das geplante Martinsfeuer zu errichten.
  Auch der sehenswerten Weiberner Kirche wurde ein Besuch abgestattet. Diese Kirche steht unter dem Patronzinium der Heiligen Barbara, der Patronin der Steinmetze. Über eine alte Bahntrasse und Feld- und Waldwege marschierten die Eifelfreunde zur Bernharduskapelle bei Kempenich. Hier hatte der berühmte Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux 1147 die Ritter und Bürger des Kempenicher Ländchens in einer Predigt zum Kreuzzug aufgefordert.
  Aber auch das Naturerlebnis kam nicht zu kurz. Bei der späteren Umrundung des Engelner Kopfes konnten die Eifelfreunde die mächtigen, uralten Buchen bewundern, deren Blätter in den schönsten Herbstfarben leuchteten. Zum guten Schluss kehrten die Wandersleute im Engelner Bahnhof ein. Eine unterhaltsame Tour mit beeindruckenden Ausblicken über die Hügel und Berge der Osteifel ging hier zu Ende. Ein erlebnisreicher Tag in herrlicher Natur und einem Einblick in den Tuffsteinabbau fand dort ihren Abschluss.
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