Wanderfreunde entdecken den Böhmerwald
7. bis 14. Sept. 2014
Der Eifelverein Sinzig war in Tschechien unterwegs

Der schöne Böhmerwald, die Moldauquelle, romantische Wanderwege, ein Kloster und ein Stausee sowie malerische Städte und Dörfer bildeten den Rahmen zu einer einwöchigen Wanderreise des Sinziger Eifelvereins nach Tschechien. 22 Wanderinnen und Wanderer nahmen an dieser Tour teil, die von den Eifelvereinsmitgliedern Hans und Maria Bauerkämper geplant und vorbereitet worden war. Die beiden führten auch die insgesamt fünf abwechslungsreichen Wanderungen. Die tschechischen Sprachkenntnisse von Maria Bauerkämper waren oft sehr nützlich. Die Gruppe reiste in einem modernen Reisebus mit allem Komfort.
  Sonntagmorgen in aller Frühe ging es los, und nach einer interessanten Fahrt wurde Frymburk im Böhmerwald erreicht, wo die Gruppe in einem Hotel mit ausgezeichneter Küche wohnte. Die Stadt liegt am großen Moldaustausee Lipno, unweit der bayerischen und österreichischen Grenze auf gut 700 Metern Höhe. Bereits der Montag wurde für eine erste Wanderung genutzt: Der Bus brachte die Eifelfreunde nach Loucovice, wo moosbewachsene, bizarre Felsen den Weg entlang der jungen Moldau zu einem Erlebnis machten. An den zerklüfteten Teufelssteinen vorbei wurde nach einer Weile das Zisterzienserkloster Vissy Brod erreicht, das seit rund 750 Jahren ein geistliches und kulturelles Zentrum Südböhmens darstellt. Am Dienstag, dem zweiten Wandertag, wurde der berühmte Böhmerwaldwanderweg "Bärensteig" in Angriff genommen. Nach einer Fahrt mit der Böhmerwaldbahn wanderten die Sinziger über den sagenhaften Steig mit seinen wilden Felsformationen und Kletterpfaden zur Hirschbachklause, wo eine Rast eingelegt wurde, ehe die Gruppe zum Schwarzen Kreuz (Cerna Kriz) weitermarschierte. Üppig und reichlich wuchsen überall Pilze und Farne. Mit Bahn und Bus fuhr man dann wieder zurück ins Hotel. Am Mittwoch war ein Ausflug mit Stadtbesichtigung angesagt: Besucht wurde Cesky Krumlov (Böhmisch Krumnau), wo die Stadtführerin Ivana der Gruppe die malerische Altstadt, die imposante Burg und die verwinkelten Gässchen zeigte. Die Wanderfreunde waren von der romantischen Stadt begeistert. Im Anschluss an die Führung hatten die Teilnehmer noch Gelegenheit, sich zu stärken und auf eigene Faust die Stadt zu entdecken.
  Der nächste Tag bescherte einen Höhepunkt der Reise. Der Bus brachte die Wanderer nach Kvilda. Das Wetter war während der ganzen Tage oft regnerisch mit Nebel und Dunst, die Fernsicht war häufig eingeschränkt. Dennoch waren die Touren immer ein Erlebnis und die Stimmung in der Gruppe ausgezeichnet und harmonisch. Von Kvilda wanderten die Eifelfreunde durch dichte Wälder zu einer der Moldauquellen, der Warmen Moldau, die als kleines Bächlein auf 1174 Metern Höhe entspringt. Das Naturerlebnis hier wurde noch verstärkt, als ein Mitwanderer an diesem markanten, stillen Punkt ein Stück auf einem alten Hirteninstrument spielte, einer "Fujara". Diese archaischen Instrumente wurden sogar von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Moldau ist insgesamt 430 Kilometer lang und mündet bei Melnik in die Elbe. In der Nähe wurde eine der alten Grenzanlagen passiert, die in den Zeiten des Kalten Krieges, Ost und West durch den "Eisernen Vorhang" trennten. Es wurde noch ein Stück gewandert und eingekehrt, dann brachte der Bus die Wanderer wieder ins Hotel. Auch der Freitag brachte Wanderspaß und Freude: Über den Abtsweg wanderte die Gruppe auf über 1200 Meter Höhe, wo eine mächtige Felsformation hoch über dem Moldaustausee die Eifelfreunde beeindruckte, dann bergab bis zur Staumauer musste ein wenig geklettert werden, nun holte der Bus die Wanderer wieder ab. Der letzte Wandertag war der Samstag, und auch er sollte viel Abwechslung bringen: Mit der Fähre setzten die Sinziger auf dem Stausee über nach Frydava und wanderten von dort zur Burgruine Vitkuv Kamen (Wittgenstein). Der Burgwächter begrüßte die Gruppe mit einem kleinen Umtrunk und erläuterte dabei Wissenswertes zur Geschichte der Burg. Bei guter Sicht kann man von hier die Alpenkette und den Großen Arber sehen. Auf dem Rückweg stärkten sich die Wanderer in einem ehemaligen Forsthaus, durchwanderten ein Dorf, folgten verschlungenen Pfaden am Ufer des Stausees und kehrten mit der Fähre zum Standort Frymburk zurück. Der Sonntag war dann der Tag der Heimreise nach Sinzig.
  Diese wunderschöne Wanderwoche im Böhmerwald mit einmaligen Eindrücken und Erlebnissen wird noch lange in bester Erinnerung bleiben. Die Organisatoren Hans und Maria Bauerkämper ernteten viel Lob für das gute Gelingen. Im nächsten Jahr im September wird wieder eine Mehrtageswanderung des Eifelvereins stattfinden, die dann auf dem Eifelsteig "Wo Fels und Wasser sich begegnen", von Daun nach Trier führen wird. Gewohnt wird 2015 in einem kleinen Eifeldorf bei Wittlich. Viele Mitwanderer, denen es jetzt im Böhmerwald so gut gefallen hat, wollen dann wieder dabei sein.
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