Zwei Wasserburgen waren Höhepunkte der Wanderung
Sonntag, 02. Februar 2014
Der Eifelverein Sinzig war im Drachenfelser Ländchen unterwegs

Das Drachenfelser Ländchen liegt im Bereich der Gemeinde Wachtberg zwischen Mehlem im Osten und Meckenheim im Westen, also auf der linken Rheinseite. Der Name rührt von den Grafen zu Drachenfels her, die unter anderem im Besitz der Dörfer Berkum, Ließem und Nieder- und Oberbachem waren.
  Am Sonntagmorgen traf sich eine Gruppe von 17 Wanderinnen und Wanderern des Sinziger Eifelvereins am Bahnhof in Sinzig, um das Drachenfelser Ländchen zu erkunden. Die Tour wurde von dem bewährten Wanderführer Wilfried Arenz geleitet. In Fahrgemeinschaften ging es mit Privat-PKWs nach Niederbachem. Hier begann die Fußwanderung.


Bald erreichten die Wanderfreunde den Ort Kürrighoven, wo sie sich im Hof eines bekannten Bildhauers die dort aufgestellten Exponate anschauten. Der Weg führte nun über freies Feld: Obstplantagen wechselten sich mit Gewächshäusern mit Erdbeerpflanzen in langen Reihen ab. Oberhalb von Berkum lag dann bald die repräsentative Wasserburg Odenhausen vor den Eifelfreunden. Durch ein Tor betrat die Gruppe den malerischen Burghof. Die heute noch bestehenden Wassergräben werden von Quellen gespeist. Hübsche Erker und Wasserspeier verzieren die Fassade. Als die Sinziger Wanderer den Weg fortsetzten, erhob sich vor ihnen die Kuppe des Wachtbergs mit 258 Metern Höhe. Nach dieser Anhöhe ist die gesamte Gemeinde Wachtberg benannt, die aus 13 Ortsteilen besteht, darunter Villip, Berkum, Werthhoven und Züllighoven. Am Fuß des Wachtberges befindet sich ein Ehrenmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges, an dem auch heute noch Kränze niedergelegt werden. Schaute man zurück in östlicher Richtung, bot sich ein prächtiger Fernblick auf die Berge des Siebengebirges mit Drachenfels und Löwenburg. Vorbei an der Villiper Mühle zeigte Wanderführer Wilfried Arenz den Eifelwanderern den Weg zur Burg Gudenau, ebenfalls eine stattliche Wasserburg, an diesem Sonntag aber nicht zugänglich. Sie liegt idyllisch eingebettet in einem breiten Wassergraben. Entstanden ist sie im frühen 13. Jahrhundert und erhielt im 18. Jahrhundert ihre heutige Form. Später in Villip schauten sich die Wandervögel die sehr reich ausgestattete katholische Kirche St. Simon und Judas Thaddäus an. Zur Abwechslung folgten jetzt wieder Plantagen, Wiesen und Erdbeerfelder. Die Wintersonne strahlte vom blauen Himmel und wärmte schon ein wenig. Ein schöner Tag zum Wandern. Auf den letzten Kilometern hatte sich die Gruppe wieder dem Siebengebirge jenseits des Rheins genähert und sich an der herrlichen Sicht erfreut. Am Rand eines Wäldchens ging es entlang, Oberbachem wurde durchquert und Niederbachem -der Ausgangspunkt der Tour- erreicht, der Rundweg fand hier sein Ende, der Kreis hatte sich geschlossen.


  Mit den Autos fuhren die Eifelfreunde bis Oberwinter, wo sie die Fahrt nach Sinzig zu einer wohlverdienten Einkehr unterbrachen. In gemütlicher Runde meinte eine Wanderfreundin zutreffend: "Wir haben so viel gesehen heute, und die Sonne hat uns richtig verwöhnt!"