Auf den Spuren von Römern und mächtigen Burgherrn
Sonntag, 15. Dezember 2013
Der Eifelverein Sinzig unterwegs auf historischen Wegen

Abwechslungsreiche und geschichtlich interessante Wanderungen leitet Wanderführer Wilfried Arenz vom Sinziger Eifelverein in mehreren Teilabschnitten auf dem Römerkanal-Wanderweg. Dieser Weg folgt den Relikten der fast 2000 Jahre alten antiken Wasserleitung der Römer, die von Nettersheim in der Eifel über rund 100 Kilometer bis nach Köln führte. Diese Wasserleitung, eine technische Meisterleistung, transportierte frisches Quellwasser aus mehreren Quellen von der Eifel nach Köln, der historischen Colonia Claudia Ara Agrippinensium, Sitz des Statthalters der Provinz Niedergermanien. Unter Ausnutzung des natürlichen Gefälles kam die Eifelwasserleitung ohne Pumpen aus. Täler wurden teilweise mit Aquädukten überbrückt, Reste hiervon sind noch erhalten.


  Bei der heutigen Etappe zeigte der Wanderführer einer Gruppe von 25 Eifelfreunden den Streckenabschnitt von Kreuzweingarten bis Rheinbach. Gut gelaunte Wanderer trafen sich am Sonntagmorgen am Sinziger Bahnhof. Mit der Bahn ging es bis Kreuzweingarten, dem Startpunkt der Fußwanderung. Nun war erst einmal eine leichte Steigung zu bewältigen, die in Serpentinen zu einem hoch aufragenden weißen Kreuz führte. Von hier bot sich ein wunderschöner Ausblick ins Tal. Durch ein Wäldchen und über offenes Feld erreichte die Gruppe bald die Ruine der Hardtburg, einer einst wehrhaften Wasserburg. Von dort führte der Weg in den romantischen Ort Niederkastenholz. Hier war der Laurentiusbrunnen, der römischen Ursprungs ist, mit seinem antiken Brunnenkranz bemerkenswert. Nun wählte Wanderführer Wilfried Arenz einen kleinen Umweg, um der Wandergruppe die Burg Flamersheim zu zeigen, die mehrfach umgebaut, wie ein Schloss wirkt und über einen Wassergraben und einen Schlosspark verfügt.
  Die Eifelfreunde hatten sich jetzt eine Rast verdient. Einige Wanderinnen hatten leckere, selbst gebackene Plätzchen dabei, die sie freigebig verteilten und die köstlich schmeckten. Auch ein wärmender Schluck Hochprozentiges wurde vom Wanderführer kredenzt, der vor Kurzem Geburtstag gefeiert hatte.
  Das heute erwanderte Gebiet schmückt sich mit mehreren Burgen, die alle in Privatbesitz sind. Als Nächstes erreichten die Eifelwanderer die Wasserburg Ringsheim, die an einen englischen Landsitz denken lässt. Die Sicht war gut an diesem milden Wintertag und an einigen Stellen schweifte der Blick in die Ferne, bis hin zu den Bergen des Siebengebirges weit am Horizont. Weiter führte der Weg Richtung Rheinbach. Die Stadt glänzte im vorweihnachtlichen Lichterschmuck. Einst führte die römische Wasserleitung mitten durch das heutige Stadtgebiet. Einige geborgene Teilstücke sind in der Stadt aufgestellt.
  Wandern macht hungrig und durstig: Die Eifelfreunde stärkten sich bei einer urigen Einkehr in einer Rheinbacher Gaststätte. Ein schöner Wandertag ging zu Ende und man freute sich schon auf die nächste Tour. Mit der Bahn machte sich die Gruppe auf den Heimweg nach Sinzig.