Erlebniswandern unter nassem Himmel
Samstag, 03. November 2012
Der Eifelverein Sinzig war auf dem den Klosterweg unterwegs

Von Rengsdorf bis Waldbreitbach windet sich ein Wanderweg durch eine herrlich abwechslungsreiche Westerwaldlandschaft. Auch starke Regengüsse und Windböen konnten dort die gute Laune der 34 Wanderfreunde des Sinziger Eifelvereins kaum trüben. Ein Highlight unter den Premium-Wanderwegen ist dieser Klosterweg, der an diesem Tag in Angriff genommen wurde. Am Morgen begrüßte Wanderführer Wilfried Arenz in Sinzig die große Gruppe, die mit einem Charterbus zum Ausgangspunkt der Fußwanderung reiste.



  Los ging es in Rengsdorf, auch "Tor zum Westerwald" genannt. Von hier erschließt der Klosterweg eine Verbindung zwischen den bekannten Fernwanderwegen Rheinsteig und Westerwaldsteig. In dem hübschen Ort erwartete schon der Küster der wunderschönen St. Kastor-Kapelle die Eifelfreunde und öffnete die Kapelle zur Besichtigung und für ein kurzes Gebet. Er erläuterte auch die Geschichte des Gotteshauses und die Kunstwerke in diesem Kleinod. Gleich hinter Rengsdorf durchwanderte die Gruppe einen herbstlich-bunten Wald mit mächtigen Buchen. Der Pfad durch das Laubachtal war leicht zu gehen und der kleine Kurort Ehlscheid wurde bald erreicht. Dort findet man sogar einen Kurpark, wo eine kleine Trinkpause angesagt war. Über Waldwege erreichten die Sinziger Eifelfreunde dann den Ort Kurtscheid. Bemerkenswert ist hier besonders die große Kirche, die unter dem Patrozinium der Heiligen Schutzengel steht. Und die Schutzengel hatten ein Einsehen mit den durchnässten Wanderern und gewährten ihnen in ihrer Kirche eine Weile Schutz vor dem Regen. Künstlerisch sehr schön gestaltet zeigte sich der Innenraum mit einem ausdrucksstarken Altarkreuz und einer stilvoll bemalten Wand.
  Als es weiterging, erstreckten sich Wiesen und Wälder vor den Wanderern, bei guter Sicht sieht man die Eifelhöhen jenseits des Rheines. Hinter dem Kurtscheider Kirchwald reicht der Panoramablick bis ins Siebengebirge. Leider behinderte der Regen eine gute Fernsicht bis zum Horizont. Aber vielleicht geht der Verein den attraktiven Weg zu einem späteren Zeitpunkt bei hoffentlich besserem Wetter noch einmal, meinte Wanderführer Wilfried Arenz. Durch den Regen präsentierte sich die Natur in einer besonderen Eindringlichkeit, aber keineswegs abweisend. Unsere Wandergruppe trotzte dem Regen dank guter Kleidung und kräftiger Schirme aufs Beste. Einen romantischen Blick hatte die muntere Schar schließlich auf die Burgruine Neuerburg im Fockenbachtal. Unweit von Niederbreitbach wurde die Gedenkstätte der Ordensgründerin Mutter Rosa passiert. Die Sonne meldete sich nun zurück und die Schirme wurden zugeklappt. Nach einem längeren Anstieg belohnte ein atemberaubender Fernblick ins Wiedbachtal und weit in den Westerwald hinein die Eifelfreunde. Über Glockscheid wurde gegen Ende der Tour das Kloster St. Marienhaus mit seinen ausgedehnten Gebäuden erreicht. Von hier aus lenken Franziskaner-Schwestern die Geschicke zahlreicher Krankenhäuser und Einrichtungen, die zu dieser Kongregation gehören.
  Freundlich wurden die Wanderer in Waldbreitbach bei einer geselligen Einkehr begrüßt. Auch wenn der Himmel über weite Strecken seine Schleusen geöffnet hatte, wird der Klosterweg wegen seiner vielen Höhepunkte und der überwältigenden Natur bei den Eifelfreunden in guter Erinnerung bleiben. Eine Mitwanderin aus Wehr, die an diesem Tag das erste Mal dabei war, bemerkte erstaunt: "Toll, wie gut alle bei diesem Regenwetter drauf waren!"