Vom Drachenfelser Ländchen zur Ahr
Sonntag, 28. Oktober 2012
Der Eifelverein Sinzig wanderte von Berkum nach Bad Bodendorf

Wolkenlos Blau war der Himmel und die Sonne lachte: Ein schöner, kalter Herbsttag, so richtig zum Wandern geschaffen. 25 Wanderfreunde des Sinziger Eifelvereins trafen sich am Bahnhof in Bad Bodendorf mit Wanderführer Guido Reckhaus. So gut wie das Wetter war auch die Stimmung in der Gruppe, alle freuten sich auf das gemeinsame Wandern. Mit Bahn und Bus ging es nach Wachtberg-Berkum. Obwohl links des Rheins gelegen, heißt dieses Gebiet "Drachenfelser Ländchen", weil es einst zur Herrschaft der Herren von Drachenfels gehört hatte. Bemerkenswert in Berkum ist auch die alte Kirche St. Gereon, wo die Eifelfreunde die kunstvoll gestalteten Fenster bewunderten. Diese Kirche ist ein Zeichen für gute Ökumene, denn sie wird seit mehr als dreißig Jahren zu einem nur symbolischen Preis von der katholischen an die evangelische Gemeinde vermietet.
  Aber auch moderne Technik konnten die Wanderer bestaunen, als nämlich das Radom, auch bekannt als "Berkumer Kugel", am Weg lag. Dieses Weltraumbeobachtungsradar hat einen Durchmesser von 49 Metern und ist wegen seiner weißen Schutzhülle auch aus weiter Entfernung noch gut zu sehen. Einer der Mitwanderer erläuterte einige technische Besonderheiten. Technik und Natur müssen keine Gegensätze sein: Auf dem anschließenden Rundweg um Werthhoven durchwanderten die Eifelfreunde schön gepflügte und geeggte Felder, Gehölze und eine ausgedehnte Apfelplantage. Von hier oben hat man einen großartigen Fernblick ins Siebengebirge, das so nah erscheint und doch jenseits des Rheins liegt. Klar und markant zeichneten sich die sieben Berge mit Drachenfels, Petersberg und Löwenburg vor dem leicht dunstigen Horizont ab. Bald wurde dann Oedingen mit seinen hübschen Häusern erreicht. Über ein weites Stück des Weges folgte die Gruppe dem gut markierten Hauptwanderweg 1 des Eifelvereins. Hauptwanderwege wie dieser durchziehen die Eifel wie ein Netz und bieten gute Orientierung. Weiter ging es am stattlichen Beutgerhof vorbei, dann wurde in der Nähe der ehemaligen Basaltgrube Scheidskopf in einer Hütte eine Rast eingelegt. Von hier schweifte der Blick ins Tal nach Kirchdaun, hinüber zur Landskrone, ja sogar Burg Olbrück war in der Ferne zu sehen. Eine Wanderfreundin kredenzte den Eifelfreunden hier ein Gläschen selbst hergestellten Mokkalikör, der köstlich schmeckte.


Ein Schlückchen Mokkalikör wärmte die Wanderer

  Am Golfplatz Köhlerhof vorbei folgte die Gruppe dem Wanderführer Guido Reckhaus durch ein Wäldchen auf den Rotweinwanderweg in Richtung Bad Bodendorf. Ein wunderschöner Blick ins Ahrtal mit seinen golden leuchtenden Reben belohnte für diesen kleinen Umweg. Am Ziel in Bad Bodendorf gönnten sich die Wanderer noch eine gesellige Einkehr. Ein Wandererlebnis, das wegen herrlichen Wetters, Stimmung und Landschaft in guter Erinnerung bleiben wird.