Vielfalt der "sieben Berge" begeisterte die Wanderer
Sonntag, 23. September 2012
Der Eifelverein Sinzig war im Siebengebirge unterwegs

Immer einen Besuch wert ist das Siebengebirge mit seiner Buntheit: Bezaubernde Fernblicke, stille Täler und abwechslungsreiche Pfade machen dort jede Wanderung zum Erlebnis. Mit 26 Wanderfreunden und dem kleinen Hund Timmi machte sich Wanderführer Paul Krämer vom Sinziger Eifelverein auf, um diesen schönen Teil unserer Heimat zu erkunden. In Fahrgemeinschaften ging es von Sinzig nach Mehlem, wo die Gruppe mit der Rheinfähre nach Königswinter übersetzte. Hier, am Fuße des Drachenfelses, begann die Wandertour.
  Gut gelaunt marschierten die Sinziger an den Hängen des Petersberges vorbei über den historischen Bittweg mit seinen Kreuzwegstationen, die teilweise noch aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen und zu einer Wallfahrtskapelle auf dem Petersberg führten. Der Weg durchquerte nun einen Mischwald mit mächtigen Bäumen in Richtung Nonnenstromberg, schließlich wurde in der Nähe des sogenannten Einkehrhäuschens ein hochgelegener Aussichtspunkt erreicht. Bei herbstlich-sonnigem Wetter bot sich von hier ein fantastischer Blick Richtung Norden, wobei in der Ferne die Türme des Kölner Doms zu erkennen waren. Aber diese Aussicht sollte nicht die Einzige sein. Als daraufhin der Gipfel des Ölbergs erreicht war, schweifte der Blick von hier hinüber zur Löwenburg, ins Rheintal und nach Westen weit über die Berge und Täler der Eifel jenseits des Rheins.
Die Gipfelstürmer auf dem Ölberg
Dann zeigte Wanderführer Paul Krämer der Gruppe den Abstieg vom Ölberg, wobei ein stattlicher Gutshof, der Wintermühlenhof, passiert wurde. Nach einiger Zeit wurden die Ofenkaulen, das sind ausgedehnte Höhlen, erreicht, wo seit dem späten Mittelalter noch bis in die 1950er Jahre Tuff für Backofensteine abgebaut wurde. Die "Königswinterer Öfen" waren damals sehr bekannt. Die Höhlen sind heute zugemauert, nur Flugschlitze für Fledermäuse blieben offen. Die Landschaftsbilder im Siebengebirge sind sehr abwechslungsreich. Der Wanderweg führte auch an der Restauration Milchhäuschen vorbei und nach einiger Zeit abwärts ins idyllische Nachtigallental. Hier steht ein Denkmal für den 1936 verstorbenen, berühmten Kölner Liederdichter Willi Ostermann, der gerne dieses schöne Fleckchen Erde aufgesucht hatte. Auch heute noch ist das Denkmal oft mit frischen Blumen geschmückt. Die Wanderer aus Sinzig verweilten hier einige Zeit und ließen die besondere Atmosphäre dieses romantischen Tales auf sich wirken. Erinnerungen an Lieder von Willi Ostermann wurden wach.

Im Nachtigallental am Ostermann-Denkmal
  Wenn man das Tal durchwandert hat, erreicht man die Stadt Königswinter. Die Eifelfreunde schauten sich ein wenig in den Gassen um und erfreuten sich dann gemeinsam an einer geselligen Einkehr. Einige Wanderinnen und Wanderer kannten das Siebengebirge schon von früheren Touren, andere waren das erste Mal dort. Aber alle waren sich einig, dass die heutige Wanderung in diesem Gebiet ein ganz besonders schönes Erlebnis war und viele bleibende Eindrücke hinterlassen hat.