Eine erlebnisreiche Woche in Tschechien
09. - 16. September 2012
Eifelverein Sinzig wanderte im Nachbarland und besuchte Prag

Spannende, attraktive Wanderungen in einer herrlichen Natur und einen Besuch in Prag erlebte eine Gruppe von 40 Mitgliedern und Gästen des Sinziger Eifelvereins in Tschechien.
  Eine Woche verbrachte die große Gruppe im Gebiet von Isergebirge und Riesengebirge mit zahlreichen Wanderungen und Ausflügen. Sonntags in aller Frühe startete der moderne Reisebus mit den Eifelfreunden in Richtung Bedrichov im Isergebirge, das am frühen Abend nach einer interessanten Fahrt erreicht wurde. Die Sinziger wohnten dort in einem Familienhotel mit Wellnessbereich. Das Isergebirge hier ist ein Teil der Sudeten und erstreckt sich in Tschechien und Polen. Es ist Quellgebiet mehrerer Flüsse, darunter Iser und Lausitzer Neiße, Fichten und Tannenwald überwiegt. Für Wanderer und Wintersportler ist das Gebirge sehr gut erschlossen.
  Organisatoren und Wanderführer der Reise waren Wilfried Arenz und Hans Bauerkämper, dieser tatkräftig unterstützt von seiner Frau Maria, deren tschechische Sprachkenntnisse oft sehr nützlich waren. Viel Lob erhielten alle Drei am Ende der Tour von den Wanderfreunden. Der Montag wurde gleich für eine Wanderung genutzt und der Bus brachte die Sinziger in das Riesengebirge im Grenzgebiet von Tschechien und Polen. Hier teilte sich die Gruppe, je nachdem, ob eine längere oder kürzere Wanderung gewünscht wurde. Die erste Gruppe wanderte über einsame Pfade zur Elbquelle hoch auf 1400 Meter. Die andere Gruppe fuhr mit einem Elektrobus durch ein Naturreservat ebenfalls dorthin. Ein atemberaubender Blick über die Berge und Täler bis zur Schneekoppe und nach Polen hinein belohnte die Eifelfreunde. Wie das Isergebirge gehört auch das Riesengebirge zu den Sudeten, charakteristisch sind die riesigen Wälder und felsigen Berghänge. Berühmt ist die Sage um den Berggeist Rübezahl, der hier seine Heimat hat. Die Wanderfreunde verbrachten einige Zeit an der schön eingefassten Quelle der Elbe. Dort steht ein Denkmal mit den Wappen von 28 Städten, an denen die Elbe vorbeifließt, darunter Dresden und Hamburg. Hier von der Quelle bis zur Mündung in die Nordsee bei Cuxhaven legt der Fluss 1094 Kilometer zurück. Glück soll es bringen, eine Münze in den Quelltopf zu werfen, was einige gleich ausprobierten. Am Abend dann entspannte man sich in der gemütlichen Hotel-Pension.
Schwalbenwurz-Enzian:

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     Am Dienstag standen wieder zwei Wandertouren auf dem Programm: Gruppe 1 war fast sieben Stunden unterwegs. Die Wanderer waren begeistert: Diese Tour erschloss nahezu die gesamte landschaftliche Vielfalt des Isergebirges. Der Aufstieg durch die zerklüftete Schlucht eines Wildbachs war ziemlich steil und führte an kleinen Wasserfällen und Kaskaden vorbei. Auf der Höhe bot sich wieder ein fantastischer Fernblick Richtung Norden. Die Gruppe 2 entdeckte auf einem kürzeren Weg ebenfalls viele Naturschönheiten und einen Pilgerweg mit Stationen. Ein Teil der Mitwanderer besichtigte dann noch das Kloster Hejnice mit seiner schönen Basilika. Glücklich und zufrieden zeigte sich am Abend die Schar der Wanderer. Der Mittwoch mit dem Besuch in Prag war einer der Höhepunkte der Reise. Mit dem eigenen Bus ging es zur Hauptstadt der Tschechischen Republik. Das Bild der "Goldenen Stadt" wird geprägt von Gotik und Barock. Lebhaft geht es auf den Straßen und Plätzen zu. Eine einheimische Stadtführerin zeigte der Gruppe die Stadt. Zuerst spazierte man zur Prager Burg auf dem Burgberg Hradschin hoch über der Moldau, einst Sitz von Kaisern und Königen, heute Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Inmitten der Burganlage liegt der gotische Veitsdom aus dem 14. Jahrhundert, Grabstätte berühmter Könige und Kaiser. Nächster Punkt war dann die Karlsbrücke über die Moldau, die als Wahrzeichen der Stadt gilt. Sie ist verziert mit überlebensgroßen Statuen vieler beliebter Heiliger. Dann besuchten die Eifelfreunde die Altstadt mit ihren malerischen, schmalen Gassen und nostalgischen kleinen Geschäften. Bemerkenswert das alte Rathaus mit seiner astronomischen Uhr, deren Figuren, die zwölf Apostel, sich zu jeder vollen Stunde im Kreis drehen. Nach dieser Führung konnten noch zwei Stunden in der Stadt zur freien Verfügung genutzt werden.
  Am nächsten Tag wanderten alle zusammen auf bequemen Waldwegen zur alten Jagdhütte Nova Louka. Hier wird noch die alt-böhmische Küche gepflegt und leckere Speisen serviert.
 

Am Nachmittag desselben Tages fuhr die Gruppe nach Liberec zum Skigebiet am Berg Jeschken, wo man mit einer Kabinenbahn zum Gipfel auf 1012 Meter schwebte. Dort steht ein moderner Bau aus Glas und Stahl, wo die Wanderfreunde einkehrten und die herrliche Aussicht genossen. Am Freitag teilten sich die Sinziger in zwei Gruppen. Auf unterschiedlichen Wegen wurde hier wieder im Riesengebirge zu einer Berghütte, der Hofbaude, auf der Dvoracky-Alm gewandert. Ein plätschernder Wildbach begleitete die Gruppe bei diesem leichten Aufstieg. Ein Teil der Gruppe ließ sich noch ein Stück fahren. Alle kehrten dann gemeinsam in der Hofbaude zu Süßspeisen und Klößen ein.
Am Tag vor der Abreise besuchten alle Jizerka, das höchst gelegene Dorf Tschechiens. Anschließend wanderte man auf einem Rundweg durch ein einsames Hochmoor mit Krüppelfichten, braunem Gras und Tümpeln in einer urwüchsigen Landschaft. Es folgte eine Busfahrt über schmale Straßen durch stille, friedliche Dörfer.
  An ihrem letzten Abend in Tschechien saß dann die Reisegruppe noch gemütlich und fröhlich zusammen. Die Rückfahrt am Sonntag führte über Zittau und Dresden nach Sinzig. Eine wunderschöne Tour ging hier zu Ende, die an allen Tagen ein ausgefülltes Programm mit viel Abwechslung bei Wanderungen und Ausflügen gebracht hatte. Viele sagten dann: "Bei der nächsten Tour des Eifelvereins sind wir wieder dabei!"