Ein Schloss, ein Römerturm und tiefe Wälder
Sonntag, 13. Aug. 2011
Der Eifelverein Sinzig erwandert den Saynsteig

Unverfälschte Natur, das prächtige Schloss Sayn und die alte Burg, ein idyllisches Tal und ein römischer Grenzturm waren Höhepunkte einer Wanderung des Sinziger Eifelvereins. Wanderführer Wilfried Arenz begrüßte eine große Gruppe von Wanderfreunden am Bahnhof in Sinzig. Mit der Deutschen Bahn bis Koblenz und von dort mit einem Linienbus ging es zügig bis nach Sayn, dem Startpunkt des Rundweges auf dem Traumpfad Saynsteig.
  Von der Bushaltestelle war es nur ein kleines Stück bis zum Schloss Sayn, das wie im Märchen am Fuß des Sayner Burgberges liegt. Eine vollständige Restaurierung wurde im Jahr 2000 mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz abgeschlossen. Schlossherrn sind der Fürst und die Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Der Wanderweg führte über die Schlossterrasse und dann ging es bergauf. Hoch über Sayn thront die 800 Jahre alte Stammburg des Fürstengeschlechts mit mächtigen Mauern, die die Sinziger Eifelfreunde nun erreichten. Die Gruppe erfreute sich hier an dem eindrucksvollen Fernblick in das Tal des Rheines und weit hinüber zu den Gebirgszügen der Eifel jenseits des Flusses.

  
Weiter stieg der Pfad an und der Blick richtete sich hinab auf Alt-Sayn und die Abteikirche im Tal. Nun umschlossen Wälder die Wanderer mit knorrigen Eichen, hoch aufragenden Fichten und Tannen; hübsch waren die Ebereschen mit den leuchtend roten Beeren, die auch bei Vögeln beliebt sind. Der kleine Westerwaldort Stromberg wurde dann durchquert und bald begleitete Wanderführer Wilfried Arenz die Gruppe durch das nun folgende Brexbachtal. Der Traumpfad windet sich meist nahe des Brexbaches durch eine herrliche Landschaft, Steinbrücken einer alten, stillgelegten Bahnstrecke wurden unterquert. Mehrere Pfadfinderlager, umrahmt von Wald, lagen wie Perlen einer Schnur in dieser Idylle, Rainfarn leuchtete aus dem Gras am Wegesrand. Aufwärts führte dann der Weg zu einem rekonstruierten Limesturm aus Stein mit einer Brüstung aus Holz, nahebei war eine Reihe robuster Palisaden in den Boden gerammt. Grenztürme wie dieser waren in der Zeit des römischen Imperiums ständig von Soldaten besetzt. Über Rauch- und Feuerzeichen sowie mit Hornsignalen verständigte sich der Wachtrupp mit den benachbarten Türmen.
  Wandern und Besichtigen machen hungrig und durstig: Bald bot sich eine Gelegenheit zu einer zünftigen Einkehr und Rast. Auch nach der Pause war wieder ein Stück Wald zu durchqueren, und dann erreichten die Sinziger Traumpfad-Wanderer einen weiteren Aussichtspunkt. Während der Blick über das Land schweifte, schallten friedlich die Glocken der Abtei Sayn aus dem Tal zu den Wanderfreunden hinauf. Nachdem der hübsche Ort Alt-Sayn durchwandert war, sammelte sich die Gruppe an der Bushaltestelle und bald ging die Fahrt Richtung Koblenz und von dort nach Sinzig. Eine Mitwandererin, die schon oft dabei war, meinte überzeugt: "Die herrliche Natur, die Bogenbrücken der alten Bahnlinie und der Bach mit seinen Auskolkungen, alles besonders schön: ein wunderbarer Tag!" Auch die anderen Wanderfreunde zeigten sich von der Tour begeistert.